Alma Siedhoff-Buscher

1922–1927 Studierende am Bauhaus Weimar und Dessau

Porträt Alma Siedhoff-Buscher, Foto: Atelier Hüttich-Oemler in Weimar, 1923, Reproduktion.
Porträt Alma Siedhoff-Buscher, Foto: Atelier Hüttich-Oemler in Weimar, 1923, Reproduktion. © Bauhaus-Archiv Berlin / unbekannt.
  • Geboren 4.1.1899 Kreuztal bei Siegen, Provinz Westfalen (Deutsches Reich) | Deutschland
  • Verstorben 25.9.1944 Buchschlag bei Frankfurt am Main, Deutsches Reich | Deutschland

  • Geburtsname Alma Buscher
  • Name nach Heirat Alma Siedhoff
    Alma Siedhoff-Buscher

  • Ehe mit Werner Siedhoff (∞1926)
  • Kinder Joost Siedhoff (*27.6.1926)
    Lore Siedhoff (*1928)

  • Tätigkeit Tischlerin

Alma Siedhoff-Buscher wurde am 4. Januar 1899 als Alma Buscher in Kreuztal bei Siegen geboren. Der mit dem Reifezeugnis 1916 abgeschlossenen elfjährigen Schulausbildung in Berlin folgte zunächst die Ausbildung an der Elisabeth-Frauenschule Berlin und von 1917 bis 1920 ein Studium an der Reimann-Schule. Darauf aufbauend studierte Siedhoff-Buscher bis Ostern 1922 an der Ausbildungsanstalt des Staatlichen Kunstgewerbemuseums Berlin. Im selben Jahr trat Alma Siedhoff-Buscher in das Bauhaus ein, wo sie zunächst den Vorkurs bei Johannes Itten sowie den Unterricht von Wassily Kandinsky und Paul Klee besuchte. Im Oktober wurde sie in die Webereiwerkstatt aufgenommen, der Georg Muche als Form- und Helene Börner als Werkmeister vorstanden. 1923 wechselte sie in die Holzbildhauerei, die von Muche und Josef Hartwig geleitet wurde.
Im Zusammenhang mit der großen Bauhaus-Ausstellung 1923 entwarf Alma Siedhoff-Buscher die Ausstattung des Kinderzimmers im Versuchshaus Am Horn und beteiligte sich an Ludwig Hirschfeld-Macks „Farblichtspielen“. Zudem entstanden in dieser Zeit verschiedene Kinderspielzeuge, wie das „Kleine Schiffbauspiel“ oder ein Puppentheater.
1924 wurden der Zeiss-Kindergarten in Jena mit von Siedhoff-Buscher entworfenen Möbeln ausgestattet und sowohl in der Ausstellung zur Tagung der Berufsorganisation der Kindergärtnerinnen, Hortnerinnen und Jugendleiterinnen anlässlich der Fröbeltage in Jena als auch in der Ausstellung „Jugendwohlfahrt in Thüringen“ in Weimar Spielzeug- und Möbelentwürfe gezeigt. Im Jahr 1926 nahm sie mit ihren Werken an der Ausstellung „Das Spielzeug“ in Nürnberg teil.
Alma Siedhoff-Buscher zog mit dem Bauhaus 1925 nach Dessau, wo sie bis 1927 zunächst noch als Studentin, später als Mitarbeiterin wirkte. In ihrem letzten Jahr am Bauhaus entwarf sie Bastelbögen und Malfibeln für den Verlag Otto Maier Ravensburg.
Der Heirat mit dem an Schlemmers Bauhausbühne aktiven Tänzer und Schauspieler Werner Siedhoff 1926 folgten im selben Jahr die Geburt des Sohnes Joost und 1928 die Geburt der Tochter Lore.
Die durch relative Beständigkeit geprägte Lebensphase am Bauhaus endete 1928. Engagements Werner Siedhoffs an verschiedenen deutschen Bühnen bedingen einen häufigen Wohnortwechsel. Am 25. September 1944 wurde Alma Siedhoff-Buscher in Buchschlag bei Frankfurt a.M. Opfer eines Bombenangriffs.
Seit 1977 sind Re-Editionen des „Kleinen Schiffbauspiels“ sowie seit 1997 der Bastelbögen „Segelboot“ und „Kran“ erhältlich.

  1. Literatur:
  2. · Ulrike Müller (2007): Die klugen Frauen von Weimar. Regentinnen, Salondamen, Schriftstellerinnen und Künstlerinnen, München.
    · Amanda Boyaki (2010): Alma Buscher Siedhoff. An Examination of Children’s Design and Gender at the Bauhaus during the Weimar Period, Dissertation.
    · Anja Baumhoff (2009): Verhaltenslehren der Kälte? Implikationen moderner Diskursformen am Bauhaus Dessau am Beispiel der Geschichte der Alma Buscher, in: Christoph Wagner (2009): Esoterik am Bauhaus: Eine Revision der Moderne? Internationales Wissenschaftliches Symposium, Berlin, S. 191–206.

Alma Siedhoff-Buscher

Bauhaus Weimar: Studierende

Schwerpunkt: Immatrikulationsnr. 46

Bauhaus Weimar: Studierende

Zeitraum: 4.1922–3.1925
Schwerpunkt: Grundlehre/Vorlehre, Weberei, Holzbildhauerei, Tischlerei

Bauhaus Dessau: Studierende

Zeitraum: 4.1925–9.1927
Schwerpunkt: Freie Arbeit

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